Stellungnahme zur Betreuungssituation nach der Schule
In Gehrden ist die Betreuungssituation nach dem Unterricht für Grundschüler, die so genannte „Hausaufgabenbetreuung“ noch immer angespannt. In den letzten Jahren sind viele Neubaugebiete entstanden. Im Zuge dessen sind dementsprechend viele Familien mit Kindern nach Gehrden gezogen. Auch Bestandsgebäude wurden meist durch Familien mit Kindern gekauft. Dies führt u.a. dazu, dass die Grundschule am Castrum zum ersten Mal sechszügig ins erste Schuljahr starten.
Nun wird es Veränderungen in der aktuell bestehenden „Hausaufgabenbetreuung“ geben. Im JUPA wird z.B. keine Betreuung nach der Schule mehr stattfinden. Laut Aussage der Stadt Gehrden findet diese keine Fachkräfte, um selber die Betreuung zu gewährleisten. Nun soll, neben der Betreuung im Mehrgenerationenprojekt, ein externer Anbieter (AWO) dieses Defizit auffangen. Dieser wird bis zu 70 Kinder pro Tag betreuen können.
Der vorherrschende Fachkräftemangel und die damit zu erwartenden Betreuungsdefizite müssen bei der Stadt Gehrden die Alarmglocken klingeln lassen. Es ist zwingend geboten den Arbeitsplatz der Erzieher*in und der sozialpädagogischen Assistent*in attraktiver zu gestalten um eine Abwanderung in andere Kommunen, die dieses längst erkannt haben, zu verhindern. Hierzu zählen auch eine leistungsgerechte Bezahlung nach TVöD, ggf. dann mit einer höheren Einstufung und finanzielle Unterstützung bei Fortbildungen sowie ein kollegialer Umgang am Arbeitsplatz.
Das nur knapp 100 Kinder pro Tag betreut werden können halten wir für viel zu wenig. Die Nachfrage bei den Eltern ist nach wie vor hoch. Eine Betreuung nach der Schule ist unerlässlich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Schon in den letzten Jahren haben viele Kinder keinen Hausaufgabenbetreuungsplatz erhalten und sich in Nachbarschaftsgruppen zusammengetan (HAZ berichtete, Herr Wirrausky mit Familien in Everloh). Aber nicht alle Familien haben diese Möglichkeiten. Des Weiteren ist zu erwarten, dass die Kosten hierfür steigen werden, was wiederum zu Lasten von einkommensschwachen Familien und Alleinerziehende geht.
Wir können nicht bis 2025 warten, bis wir eine verlässliche Betreuung nach der Schule anbieten können, die genug Platz für alle Kinder hat, die diesen benötigen.
Die Stadt Hannover hat vor einigen Jahren mit dem Programm FLUXX eine Möglichkeit zur Notfallbetreuung geschaffen. Viele Nachbarkommunen wie Barsinghausen, Wennigsen, Springe, Seelze, Hemmingen u.v.m. sind mit dabei. Es wäre begrüßenswert, wenn sich auch Gehrden anschließen würde. Denn es gibt bei FLUXX auch einige Anfragen aus Gehrden, die somit leider nicht bedient werden können.
Nina Grote
Stadtratskandidatin Gehrden Platz 1
Ortratskandidatin Redderse Platz 2
P.S.: Die GRÜNE Ratsfraktion Gehrden ist derzeit dabei am Thema: Schuldkinderbetreuung zu arbeiten. WIR machen uns für Kinder und Familien in Gehrden stark! Weitere Infos dazu folgen hier in Kürze.